Aus gegebenem Anlass.
Eigentlich nicht nur aus einem.
Es gibt in diesem blühenden Land einen Berufstand ohne Lobby. Die Vorgesetzten arbeiten mit voller Kraft und immensem finanziellen Aufwand an der Vernichtung der Geschäftsgrundlage, wälzen Arbeit und Verantwortung auf ihr Personal ab und lassen es wo immer sich die Möglichkeit dazu gibt, im Regen stehen.
Setzt jemand trotz aller Widrigkeiten seine Arbeit gewissenhaft um und hat er sogar Erfolg zu verbuchen, ist es wahrscheinlich, dass er an eine Stelle versetzt wird, in der er weniger auffallen kann.
Oft werden den Arbeitern dieses Berufstandes, der eine langjährige Vorbereitung und Lernphase erfordert, angelernte oder gar fachfremde Kräfte vorgesetzt, denen sie zwar der Form nach disziplinarisch vorstehen, die aber immer über den direkteren Kanal zum Vorgesetzten verfügen und deren Wort deutlich mehr Gewicht hat.
Die Berufsgenossenschaft wirbt mit einer breit angelegten Marketingstrategie um Kundschaft, für die gar keine passenden Leistungen vorhanden sind, zudem sind alle Angestellten angewiesen, die so gewonnenen Neukunden zu Lasten der Stammkundschaft vorzuziehen.
Geregelte Arbeitszeit gibt es keine, auch die gesetzlichen Vorgaben zur sozialen Absicherungen werden oftmals nicht erfüllt. Demgegenüber wird eine schier unvorstellbare Disziplin und private Einsatzbereitschaft gefordert.
Auf der Straße zeigt man mit dem Finger auf jene, die diesen Beruf nach wie vor ausüben und all ihre Kraft, ihr Können und ihre Liebe aufopfernd einbringen, da sie häufig sogar aus den eigenen Reihen mit Schmutzkampagnen überhäuft werden.
Wer diesen Beruf ergreift wird von Menschen verlassen, soll aber seinerseits für alle Menschen da sein. Und doch gibt es immer noch Viele, die diesen Beruf ergreifen.
Zu viele Aufrichtige.
Zu viele Enthusiasten.
Zu viele Einsame.