Der atheistische Mäusekäfig

 

Beim heutigen Frühstück kamen wir wieder einmal auf das Thema „Katzenhaltung in der Stadtwohnung“ zu sprechen.
Zur Lösung des Fütterungsproblems während der Urlaubszeiten machte ich dabei folgenden Vorschlag:


„Wir könnten uns einen Mäusekäfig zulegen, der in viele kleine Räume, jeweils mit einer Futterration ausgestattet, untergliedert ist. Die Mäuse müssen dann zur Öffnung eines Türchens kleine Aufgaben lösen, die von Raum zu Raum schwerer werden, so dass sie eine Weile brauchen und nur langsam fortschreiten. Täglich soll auf diese Weise für eine Maus der Weg in die Freiheit eröffnet werden, so dass bei einer Woche Abwesenheit nacheinander sieben Mäuse den Käfig verlassen.

 

Draussen wartet dann die Katze auf ihre Tagesration, die so den Urlaub über nicht hungern muss.”

 

Nun mag man einwenden, diese Art der Fütterung sei grausam für die Mäuse, die sich von Tag zu Tag weiter vor arbeiten und immer kompliziertere Lösungen bewerkstelligen müssen, nur um am Ende, quasi als Belohnung, von der Katze gefressen zu werden.

 

Im Grunde aber geht es diesen Mäusen auch nicht schlechter als einem menschlichen Atheisten. Auch dieser versucht in seinem Leben weiter zu kommen, löst immer komplexere Aufgaben, müht sich täglich, um am Ende gleichsam von der Katze gefressen zu werden. Im Gegenteil zur Maus hält er sich die Katze als Endziel sogar ständig vor Augen und gibt sich keiner Hoffnung hin, der steigende Anspruch seiner Aufgaben würde auf größeres Verweisen.

Thod Verfasst von:

Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.