Der eine oder andere mag es mitbekommen haben, derzeit liegt eine Anzeige gegen den deutschen Kabarettisten Dieter Nuhr vor – wegen Beleidigung des Islams.
Nun ist Dieter Nuhr gerade unter Katholiken meist nicht wirklich beliebt, da er sich (auch wenn er gerne auf seine Meßdienerzeit verweist) in der Regel recht oberflächlich und im Ton herablassend über das Christentum äußert. Dennoch bin ich über Bemerkungen, die ich im Zusammenhang mit dieser Anzeige mitbekommen durfte, besorgt.
Natürlich kann ich verstehen, dass man sich ärgert, wenn das, was einem heilig ist, in den Schmutz gezogen wird. Dies geht vermutlich den Muslimen nicht anders als den Christen und auch Atheisten zeigen ähnliche Regungen.
Dass Nuhrs Religionskritik in Bezug auf das Christentum vor allem bekannte (und längst widerlegte) Phrasen drischt, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Ich finde es allerdings mehr als nur befremdlich, wenn man nun von Christen hört, dass es sie freut, wenn endlich Muslime die Schneid aufbringen, die ihnen selbst offensichtlich fehlt.
Vermutlich seht Nuhrs Islamkritik seinen Äußerungen über das Christentum in nichts nach. (Hier ein paar Kostproben.) Sich nun jedoch als von der Kritik Betroffener im gleichen Boot zu wähnen, sich gar eine möglichst aggressive Antwort zu wünschen (bei der man am besten Muslime die Drecksarbeit tun lässt), ist einfach nur daneben; nicht nur, weil eine Anzeige das Dümmste ist, was man in diesem Fall tun kann.
Für mich, der ich kein interner Kenner des Islams bin, klingt vieles, was Nuhr über diese Religion sagt, nachvollziehbar, vermutlich aber geht es seinem Publikum in Bezug auf christliche Positionen nicht anders. Was nun eine Anzeige bewirkt, dazu braucht es nicht viel Phantasie: Auf jeden Fall würde selbst durch einen Erfolg kaum jemand von der Falschheit Nuhrs Aussagen überzeugt, eher im Gegenteil.
Meiner Meinung nach widerlegt man Berufsschwätzer wie Herrn Nuhr sachlich, oder gar nicht. Ihn mundtod machen zu wollen – was soll das bringen?