Wenn man an lauen Urlaubstagen abends in geselliger Runde den Gesprächen lauscht, kann man leicht ins Grübeln kommen.
Wasserknappheit, so ist dort zu vernehmen, wird uns auch in Europa treffen, denn Süßwasser ist ein seltener Rohstoff, der gut eingeteilt sein will. Wie sich das mit Klimawandel und menschengemachter Erderwärmung verträgt, möchte man wissen, denn ein paar Grad mehr, so hätte man vermutet, sollten eher mehr Wasser im Atlantik verdunsten, was tendenziell auch zu mehr Süßwasser in Europa führen sollte, doch schnell entweicht das Gespräch unter Hinweisen auf die Gefahr von Starkregen zur Sahara aus, die schließlich auch am Atlantik läge. Es ist müßig, weiter drauf einzusteigen denn es steht gar nichts zur Diskussion, einzig angerissen werden Themen um sie in den Raum zu stellen und aus Einzelteilen ein Bild zu legen, das weder Konsequenz noch einer Argumentationslinie bedarf.
Vertrackter ist die Situation, wenn es um wirkliche Leidenschaften geht. Wenn Vereine und Musikkapellen, die es scheinbar seit Jahrhunderten gibt, von der zukünftigen Generation mit modernen Ansätzen und Melodien gleichsam zerstört werden. Wehmütig sehen Großeltern ihr Erbe an die Enkel schwinden, wenn im Radio nur englische Musik erklingt oder zu den Tönen von „Stille Nacht – heilige Nacht“ ein Arbeiterlied gesungen wird, dessen Text auch nach weit über 100 Jahren noch als modernistisches Sakrileg empfunden wird. Nichts sei mehr heilig, Kirche und Tradition verspotten, damit sei das Ende aller Kultur.
Die Kirche in Rom hingegen zu kritisieren, gehört bei deren Weltfremdheit und sexuellen Ausschweifungen zum guten Ton. Dass man die alten und verkrusteten Strukturen mit dem Vatikanum II überwunden habe, das ist Allgemeinbildung.
Konsequenz? Auch hier: Fehlanzeige.
Dass man eine Tradition entkernt, wenn man ihr die Seele nimmt, dass die Form aus eben der Theologie und Kirche hervorgegangen ist, die man abzuschaffen wünscht und dass es ganz normal ist, dass überlieferte Riten zur Folklore werden und später die Folklore zur Narretei bis sie im Vergessen entschwindet, das zu sehen, dafür ist kein Sinn mehr vorhanden.
Ganz offensichtlich, geradezu als Ikone der Inkonsequenz unserer Zeit zeigt sich da eine Frau, die den Wortbruch und den intuitiven Wechsel auch tragender Positionen salonfähig gemacht hat. Wie passend ist es da, wenn das Wahlvolk sie genau für dieses Verhalten ständig tadelt, sie aber dennoch immer wieder wählt?
Beim Weissbier in der gemütlichen Stube sitzend, kommen einem diesbezüglich seltsame Gedanken. Ist die Konsequenz vielleicht ein maskulin besetzter Topos? Ist es nicht Ausdruck klassischer Weiblichkeit, ganz irrational für oder Gegen etwas Stellung zu beziehen? Sind es nicht eher die Männer, die auch die eigene Sippe richten, wenn sie der Vorstellung von Tugend nicht entsprechen?
Eine Gesellschaft, die durch die Abschaffung des männlichen Geschlechtes immer femininer wird, die Androgynität zum Leitbild erhebt, wird unberechenbar, inkonsequent und letztlich auch verantwortungslos.
Ein polnischer Papst hat darum für die Kirche endgültig entschieden, dass Konsequenz nicht verhandelbar ist: ein Anker, der modernen Gesellschaften fehlt.