Abtreibung

Über das Thema der Abtreibung ist viel gesprochen und geschrieben worden, aber dennoch halte ich das Thema für immer wieder bedenkenswert. Dass die Position der Kirchen den meisten bekannt sein wird, setze ich voraus, sie gleicht sich in allen großen Konfessionen und ist auch geschichtlich durchgängig belegt. In der Katholischen Kirche hat Papst Johannes Paul II in der Enzyklika „Evangelium Vitae“ verbindlich folgendes formuliert:

„Mit der Autorität, die Christus Petrus und seinen Nachfolgern übertragen hat, erkläre ich deshalb in Gemeinschaft mit den Bischöfen – die mehrfach die Abtreibung verurteilt und, obwohl sie über die Welt verstreut sind, bei der eingangs erwähnten Konsultation dieser Lehre einhellig zugestimmt haben – dass die direkte, das heißt als Ziel oder Mittel gewollte Abtreibung immer ein schweres sittliches Vergehen darstellt, nämlich die vorsätzliche Tötung eines unschuldigen Menschen. Diese Lehre ist auf dem Naturrecht und auf dem geschriebenen Wort Gottes begründet, von der Tradition der Kirche überliefert und vom ordentlichen und allgemeinen Lehramt der Kirche gelehrt.“

 

Wer also eine Abtreibung vornimmt, oder wissentlich zu einer Abtreibung beiträgt kann somit getrost als exkommuniziert gelten. Interessant ist in diesem Zusammenhang, und darum schreibe ich diesen Eintrag, ein kürzlich aufgetauchter Brief des österreichischen Bischof Küngs, von Ende letzten Jahres:

 

Aktion Leben

 

Wer die politischen Wogen in Deutschland ein wenig mitbekommen hat, als die deutschen Bischöfe aus der Schwangerschaftsberatung aussteigen mussten, da vom Vatikan eine Ausstellung des „Beratungsscheins“ nicht geduldet wurde, dürfte sich über diese österreichische Position durchaus wundern.

  • Kann es sein, dass man entsprechende Bischöfe als exkommuniziert betrachten muss?
  • Wie sieht es mit dem Bischöflichen Gehorsam in einem derart wichtigen Bereich christlicher Morallehre aus?
  • Befreit dieses offensichtlich lockere Gehorsamsverständnis die Gläubigen nicht auch von einem Gehorsam dem Bischof gegenüber?

Sehr anschaulich, für Leute die ein wenig aus der Praxis der Schwangerschaftsberatungen erfahren wollen, ist ein bei kreuz.net erschienener Artikel über jemanden, der eine Detektivin zu einer derartigen Beratung geschickt hat. Auch wenn kreuz.net sicher nicht jedermanns Sache ist, ich halte folgenden Artikel für durchaus lesenswert:

Die Verhandlung dauerte drei Minuten

Thod Verfasst von:

Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.