Imageproblem

Falschmeldung der Woche

Die deutschen Bischöfe haben ein Imageproblem. Zu diesem Fazit kam die Unternehmensberatung Roland Berger in einer breit angelegten Studie, welche die DBK (Deutsche Bischofskonferenz) mit einem Budget von 2,5 Mio. Euro in Auftrag gegeben hat. Für die Studien sei eine intensive Recherche der Leitmedien in den letzten 2 Jahren notwendig gewesen, wozu insbesondere die Publikationen „Spiegel“, „Focus“, „FAZ“, „Süddeutsche“, „TAZ“, „Zeit“ und „Die Welt“ analysiert worden seien, angereichert durch Beiträge des ZDF, der ARD sowie privater Rundfunk und Fernsehanstalten.

Abschließend habe man eine repräsentative Umfrage in der Bevölkerung durchgeführt, mit den Fragen

  • Sind Sie katholisch und kennen Sie ihren Ortsbischof?
  • Sind Sie nicht katholisch, kennen aber dennoch den für Sie zuständigen Bischof?
  • Welche Bischöfe kennen Sie namentlich?
  • Glauben Sie, Ihr Bischof kann effektiven Einfluss auf aktuelle Kirchenskandale nehmen?
  • Glauben Sie, Ihr Bischof wird für seinen Dienst angemessen bezahlt?
  • Glauben Sie an den Weihnachtsmann oder eher an den Bischof Nikolaus?
  • Wurden Sie von Ihrem Bischof schon einmal nach Ihrer Meinung gefragt?
  • Was würden Sie ihrem Bischof gerne mit auf den Weg geben?

Völlig überraschend, war das Ergebnis niederschmetternd. Die Medien hatten in den letzten Jahren vermehrt negativ über die deutschen Bischöfe berichtet, obwohl diese sich nach bestem Wissen aus allen politischen und religiösen Themen herausgehalten hatten. Selbst Bischöfe, deren Existenz niemand vermutet hätte, wurden im grellen Medienlicht an die Wand gestellt. Zudem wurde auf einer ganzen Reihe von Skandalen herumgeritten, die mit nur wenig Schmiergeld hätten vermieden werden können.

Auch das Umfrageergebnis, welches aus Kostengründen derzeit nur für den Großraum Hamburg ausgewertet wurde, ließ deutlich zu wünschen übrig. Katholische wie Nichtkatholische Befragte kannten ihren Bischof meist gleichermaßen nicht. 60 % der Befragten  gaben Trebartz van Elst als den für sie zuständigen Bischof an, wussten aber oftmals nicht einmal seinen Vornamen, weshalb sie ihn, wie in den Medien oft gebräuchlich vereinfachend „Tee Fau Eh“ nannten. Die Liste der bekannten Bischöfe lässt sich auf 5 Personen einschränken: Neben dem genannten Bischof von Limburg fielen noch die Namen „Meisner“, „Franziskus“, „Gauck“ und  „Lanz“. Auf Nachfrage hielten 7% den Namen Zollitsch für einen osteuropäischen Obstbrand.

Offensichtlich, so der Befund der Firma Roland Berger, mangele es den Bischöfen an „Selfmarketing“, sowie an einem seriösen Produkt. Es sei offensichtlich, dass die katholische Kirche in der heutigen Zeit nicht mehr zur Imagepflege tauge und man rate zu einem Produktwechsel. Falls dies auf Druck der Stammklientel jedoch nicht möglich sei, solle wenigstens eine grundsätzliche „Product-Revision“ in Betracht gezogen werden. Berger erkläre sich dabei gerne bereit, das neu überarbeitete Produkt anschließend zu zertifizieren – Geld sei in der DBK ja ausreichend vorhanden.

Thod Verfasst von:

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