Brüderle und der Sexismusvorwurf

oder
Warum Frauen in Deutschland Burkas tragen sollten

Natürlich ist das Thema an sich nicht der Rede wert; auch nicht, wenn es von den Öffentlich-Rechtlichen als Bildungsthema entdeckt worden ist und erst recht nicht jetzt, wo der Hype schon wieder abgeflaut ist – doch sollte man sich gesellschaftlich anerkannten Trends nicht verweigern: z.B. dem „Nachtreten“.

Gerade heute ist es populär wie nie, jemandem der am Boden liegt noch „eins mitzugeben“. Einfachere Gemüter mögen da an dunkle U-Bahn-Bahnhöfe denken, andere eher an geschliffene Reden in Talkshows, nicht selten in Bezug auf kirchenpolitische Themen, doch wie der aktuelle Fall zeigt, sind selbst Politiker am Rande der Bedeutungslosigkeit nicht davor gefeit, öffentlich medial hingerichtet zu werden, ohne Rücksicht auf Privates oder gar Familiäres.

Auch wenn nun also dieses Thema schon von allen Seiten beleuchtet und breitgetreten auf der Straße liegt, schließe ich mich an, die markantesten Eckpunkte noch einmal aufzukochen und mit eigenen Assoziationen zu spicken.

1. Moralische Instanz
Natürlich steht es außer Frage, dass der Stern in seinem Qualitätsjournalismus über jede ethische Kategorie erhaben ist und er trotz regelmäßigen mehr als freizügigen Frauendarstellungen auf seinen Titelseiten geradezu prädestiniert ist, in Sachen Frauenrecht und Sexismus einen Feldzug gegen das männliche Geschlecht anzuführen.

2. Das Opfer
Völlig einsichtig ist es, dass sich eine Frau, die bis tief in der Nacht einem älteren Herrn bei Saufen zusieht und sich dazu mit ihm an einer Theke aufhält, bei Einladungen und alkoholisiert vorgetragenen Anmachsprüchen schockiert zeigen muss.

3. Der Täter
Offen ist, ob wir in der Politik zu wenig oder zu viel Menschen beschäftigen, die sich auf öffentlichem Parket grob peinlich benehmen. Einerseits wird ja allerorts fehlendes Herz in der Politik bejammert, mir aber scheint es auch nicht selten an Verstand zu mangeln. Was ich gar nicht verstehe ist, dass Herr Brüderle die Vorlage des „Stern“ nicht politisch aufgegriffen hat. Ein „Ja, so bin ich, dazu stehe ich, und wenn mich jeder wählt, der auch so ist, kann die FDP endlich einmal den Kanzler stellen!“ hätte der politischen Diskussion sicher nicht schlecht getan. Gerade seit Gerhard Schröder dürfte Deutschland auf derartiges ja vorbereitet sein.

4. Trittbrettfahrer
Diese alle aufzuzählen wird wohl nicht möglich sein, wer wollte konnte gestern die Spitze des Eisberges bei Jauch bewundern: Selbsternannte Twitter-Autoritäten, ergraute Feminismus-Kämpferinnen und natürlich nicht zu vergessen, das ganze TV-Format selbst. Kaum abzusehen, was passieren würde, wenn Deutschland auf derartige Shows verzichten müsste.

5. Fazit
Das Phänomen Frauen unverblümt ansprechender Männer, die mit ihren „Komplimenten“ nicht selten zu weit gehen, darf nicht allein in Talkshows aufgearbeitet werden. Es muss ein verstärktes Problembewusstsein in der gesamten Gesellschaft her, das den deutschen Mann effektiv in seine Schranken verweist. Dazu lohnt vor allem ein Blick in Länder der südlichen Regionen, die uns auf unsere Unmoral ja schon seit langem erfolglos hinweisen. Doch auch hierzulande ist ein Hoffnungsschimmer ja bereits erkennbar: Auf den Straßen zeigen sich immer mehr verschleierte Frauen, teils sogar mit Burka und in ständiger verwandtschaftlicher Begleitung. Die Lösung des Problems dürfte also auch bei uns nicht mehr ewig auf sich warten lassen.

Thod Verfasst von:

Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.