Moraldiktatur

Einen Artikel, den ich mir dann doch mal merken will, habe ich unlängst auf Welt-Online gelesen, er ist von dem bekannten Kirchengegner Alan Posener und ich finde ihn in seiner Weise durchaus lesenswert:

Die katholische Kirche will eine Moraldiktatur

Im Grunde geht es darum, dass ein römischer Bischof im “Osservatore Romano” persönlich ein paar Beispiele dafür gegeben hat, was er heutzutage als sündhaftiges Verhalten sieht: Genmanipulation, Drogenmissbrauch etc. Soweit so gut.

Sehr schnell konnte man darauf hin in diversen Medien, wie Spiegel, Welt und ähnlichen lesen, der Vatikan habe einen neuen Todsündenkatalog herausbegbracht, was an sich schon tief blicken lässt, in Bezug auf Art und Weise moderner Berichterstattung. Herr Posener allerdings geht in seiner journalistischen Tätigkeit dann doch noch ein paar Schritte weiter. Als liberaler Zeitgenosse sind ihm fremde Moralvorstellungen natürlich ein Dorn im Auge, noch dazu wenn sie den Kern liberaler Weltanschauung aufgreifen, den er anscheinend in Völlerei, Prostitution und Drogenkonsum sieht – oder wie anders soll man sich folgendes Zitat erklären:”Eine Republik, in der die Jagd nach dem Profit verboten ist, wäre keine Marktwirtschaft. Eine Republik, in der „exzessiver Reichtum“ verboten ist, wäre nicht kapitalistisch. Eine Republik, in der die Abtreibung und die Prostitution wieder in den Untergrund gezwungen sind, wäre nicht liberal. Eine Republik, in der die Gentechnik weitestgehend verboten ist, wäre nicht mehr konkurrenzfähig.”

Den Schrecken, den Herr Posener anscheinend empfindet, wenn ein Kirchenmann obige, aus seiner Sicht staatszersetzende moralische Ansprüche formuliert, kann ich mir lebendig vorstellen. Vielleicht aber wird ihm die Genugtuung, nun die Wurzel des Untergangs der Gesellschaft definitiv in kirchlichen Moralvorstellungen festmachen zu können, ein wenig über seinen Schmerz hinweg helfen – schliesslich dürfte ihm für diese Entdeckung der nächste Nobelpreis sicher sein.

Thod Verfasst von:

Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Ein Kommentar

  1. 29. November 2014
    Antworten

    mit der Ruhe, junger Mann. Eigentum darf nicht ategtasnet werden, darin sind wir uns einig.Was Wirtschaftspolitik angeht, so muss ein Staat ausgewogen agieren. Es geht nicht an, dass durch staatliche Eingriffe der Anteil der Unternehmens- und Vermf6genseinkommen am Volkseinkommen zu Lasten des Anteils der Arbeitnehmerentgelte erhf6ht wird, durch einseitig gesteigerte Abgaben auf der einen und ebenso einseitige Begfcnstigungen auf der anderen Seite, begleitet vom Gebrfcll der Lohndrfccker und unterstfctzt von den Gewerkschaften, die sich als Teil der SPD-Koalitionen und nicht als Arbeitnehmervertreter definieren. Lf6hne sind sowohl betriebswirtschaftlich Kosten als auch volkswirtschaftlich Bestandteil der kaufkre4ftigen Nachfrage. Die Vernachle4ssigung des zweiten Aspektes hat zu einer jahrelangen Stagnation der Inlandnachfrage und viel zu niedrigen Wachstumsraten geffchrt. Zitat von Joachim Jahnke, ehem. Vizepre4sident der Europe4ischen Bank ffcr Wiederaufbau und Entwicklung: ?Die im Interesse hoher Exporte von den Arbeitgebern erzwungene negative Einkommensentwicklung hat die ffcr die Gesamtwirtschaft weit wichtigere Binnenkonjunktur schwer gesche4digt und damit zur hohen Arbeitslosigkeit wesentlich beigetragen.Genaue Zahlen finden Sie in meinem jfcngsten Beitrag zum Blog Thema ?Wahlkampf USA?.dcbrigens bin ich kein ?Linker? aber das tut nichts zur Sache.Fazit: Gerade weil zu viel Einmischung stattgefunden hat, sind wir wirtschaftlich zurfcckgefallen, nicht weil Staatsferne geherrscht he4tte.

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