Kann man eigentlich juristisch belangt werden, wenn man eine Geschichte über die beleidigte Leberwurst vom Bosporus schreibt, den Namen Erdogan aber nicht erwähnt?
Vermutlich empfinden sich im Morgenland nicht wenige Persönlichkeiten oft derart tief beleidigt, dass sie sich gern mit dieser Auszeichnung schmücken würden. Doch bislang schweigt das Guinness-Buch der Rekorde, diesen Wettstreit zu entscheiden – als fürchte es den Zorn Schahriyârs.
In Anlehnung an die List der Scheherazade versucht nun eine britische Zeitschrift Abhilfe zu schaffen. Die besten Poeten unserer Zeit waren aufgerufen, den Kalifen mit spannenden Werken zu fesseln.
Ob dies gelungen ist, kann man bisher noch nicht absehen, dass die britische Kunst der deutschen Satire aber immer noch haushoch überlegen ist, zeigt zumindest das Gedicht des Siegers, einem ehemaligen Bürgermeister Londons:
„There was a young fellow from Ankara
Who was a terrific wankerer.
‚Till he sowed his wild oats
With the help of a goat
But he didn’t even stop to thankera“