Falschmeldung der Woche
Der Ton verschärft sich. Wie jeden letzten Sonntag im Januar wurden auch dieses Jahr zwei Tauben als Zeichen des Friedens aus der vatikanischen Wohnung des Papstes in die Welt entsandt. Nachdem sich eine der Tauben 2013 noch in einer dramatischen Szene vor dem Angriff einer Möwe ins päpstliche Gemach zurück retten konnte, ereignete sich dieses Jahr eine regelrechte Tragödie. Vor den Augen zahlreicher Zeugen, die nach dem Angelus auf die feierliche Freilassung der Friedensboten warteten, wurde eine der Tauben von einer Möwe erbeutet. Zudem wurde die andere Taube von einer Rabenkrähe angegriffen, der sie nur knapp entkam.
Welche Bedeutung dieses Ereignis für die Zukunft der Kirche hat wird deutlich, wenn man bedenkt, dass Papst Franziskus die Katholiken erst kürzlich nach Mt. 10,16 dazu aufrief, „klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben“ zu werden. „Die Arglosigkeit der Tauben wurde uns eindrücklich vor Augen geführt, nun ist es Zeit für die Klugheit der Schlangen“, hieß es in einer der ersten Stellungsnahmen zum oben erwähnten Vorfall.
Aufgrund des großen Echos sowie der unbestreitbaren Evidenz kirchenpolitischer Interpretationen dieses Vorfalles, ist die Kongregation für die Glaubenslehre bereit, die 1978 veröffentlichten Regeln zur Anerkennung wundersamer Erscheinungen zu überarbeiten und den Vorfall als Wunder anzuerkennen. Dabei soll generell untersucht werden, ob die Strenge der bisherigen Wunderauslegung Vielen nicht den Weg zu tieferen Erkenntnissen versperrt hätte und wie weit neben Eingeweide- und Vogelschau auch Kartenlegen und Lesen aus dem Kaffeesatz zur Wahrheitsfindung beitragen können.
In zahlreichen Internetforen wird dieser Vorstoß als richtiger Schritt zur großen Ökumene begrüßt. Es gebe im katholischen Umfeld eine Vielzahl an Sehern, Magiern und Okkultisten, so B. Elial, EU-Vorsitzender des Ausschusses für Esoterik und Magie, die nach wie vor wie zu Zeiten der Hexenverfolgungen von der Kirche unterdrückt werden. Es sei höchste Zeit, im Rahmen der Barmherzigkeit Grenzen zu überwinden und den Packt mit dem Teufel nicht länger zu scheuen.