Magie und Zauberei

Immer wieder taucht in Gesprächen die Frage auf, was denn an dem Wunsch zu zaubern, bzw. an der Ausübung von Magie so verwerflich sei. Nicht nur im Harry-Potter-Fieber scheint es für viele ein nicht zu tadelndes Begehren, sich durch übernatürliche Hilfe aus Nöten befreien zu wollen. Bibelstellen, wie die Apostelgeschichte (19:18,19) stoßen weitgehend auf Unverständnis. Das Problem dieses Ansatzes möchte ich hier an einem kleinen Beispiel erläutern:

Aus der Perspektive eines Hundes ist der Mensch ein Zauberer. Menschen verfügen ihrer Natur nach über Fähigkeiten, die ein Hund nie zu erlernen vermag, da sie dessen Natur übersteigen –  aus der Warte des Hundes also übernatürlich sind. So kann ein Mensch beispielsweise einen Dosenöffner bedienen und dem Tier auf diese Weise Futter zugänglich machen, trotz dessen Gegenwart es ansonsten verhungern könnte.

 

Für den Menschen ist diese Fähigkeit hingegen völlig seiner Natur entsprechend, also nicht magisch.

Um vor anderen Hunden als Hundezauberer da zu stehen, könnte nun ein Hund versuchen, den Menschen zu beschwören. Er selbst wird eine Dose zwar nie öffnen können, aber er kann die Erfahrung machen, dass Menschen ihm die Dose öffnen, wenn er einem bestimmten Ritual entsprechend vor ihnen auf und ab läuft. In den Augen seiner Artgenossen wäre er somit auch etwas Besonderes, da er den Menschen zum Dosenöffnen bewegen, und sie dadurch mit Futter versorgen kann.

In gleicher Weise verhalten sich Menschen, die angeben, übernatürliche Fähigkeiten zu besitzen.

Die Gefahr bei dieser Art von Beschwörung oder Magie liegt auf der Hand: Es entsteht eine Haltung des Hochmutes, da sich der Magier Verdienste anderer anrechnen lässt und daraus resultiert eine Abhängigkeit. Die Hunde, die sich dem Menschen und dessen Gabe Futter zugänglich zu machen ausliefern, verlernen sich selbst zu versorgen. Fällt dann der menschliche Gegenpart weg, aus welchen Gründen auch immer, entsteht eine direkte Not, deren Auswirkungen umso grösser sind, je länger und tiefer die Abhängigkeit bestanden hat.

Thod Verfasst von:

Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.