Aufspringen auf abgefahrene Züge

Falschmeldung der Woche

Als Fortsetzung des Kurses „S-Bahn-surfen für Anfänger“ plant der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) den Aufbaukurs „Aufspringen auf abgefahrene Züge“. Für diese schier unmögliche Leistung besteht beim BDKJ eine gewisse Erfahrung.


Seit über einem halben Jahrhundert bemühen sich die kirchlich angestellten Verwalter von Jugend und Dynamik um Konservierung vergangener Moden und Trends, die sie vor allem von nicht christlich sozialisierten Jugendlichen abzuschauen versuchen. Sobald die ersten Anzeichen nachlassenden Interesses zu verzeichnen sind, wird der BDKJ aktiv: Es werden Diskussionsrunden geführt, Sakropop-Hymnen verfasst und es wird auf die kirchliche Sexualethik geschimpft.

„Abgefahrene Züge sind sowas von abgefahren“, so Dirk Tänzler (44), seit 2006 Leiter des BDKJ. „Surfen auf den Wellen der Zeit, ein unglaubliches Feeling.“
Der Kurs „Aufspringen auf abgefahrene Züge“ soll an dieses Erlebnis anknüpfen. Tänzler verspricht sich dadurch eine Wiederbelebung seines mittlerweile gänzlich aus der Mode gekommenen Vereins.

Nicht ganz so optimistisch äußerte sich die Sprecherin des Verkehrsministeriums, Julie Heinl (CSU). S-Bahn-surfen sei eine Gefahr für Leib und Leben unserer Jugend. Das Aufspringen auf bereits abgefahrene Züge sei in gleicher Weise völlig unverantwortlich und könne keinesfalls hingenommen werden. Zwar sei Religionsfreiheit ein hohes Gut, es sei jedoch fraglich, ob der BDKJ als religiöse Organisation zählen könne.“

 

 

Thod Verfasst von:

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