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AschermittwochFastenzeit. Wir sind nun wieder mitten drin, in der Fastenzeit, zwischen Karneval/Fasching und Ostern. Eingeleitet wurde sie auch dieses Jahr wieder mit dem traditionell-üppigen Aschermittwochs-Fischessen, und wir hoffen, auch am Karfreitag einen würdigen Abschluss zwischen Hummer und Meeresfrüchten arrangieren zu können.

Fasten entstammt bekanntlich dem gotischen Wort fastan für beobachten, bewachen, doch um was es hier eigentlich geht, mag sich nicht jedem gleich erschließen. So liest man von Heilfasten, SMS-Fasten, Fastenkuren, Saftfasten und einer ganzen Reihe von Angeboten rund ums Fasten, ein ganzer Gewerbezweig scheint sich entwickelt zu haben und tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass dieser das Tun und Lassen der Menschen recht eingehend beobachtet und gewonnene Pfründe angemessen bewachen wird.

So leidet der Karneval seit Jahren am Schwund Interessierter, 2009 scheint sogar besonders karnevalsmüde gewesen zu sein, wie der Express aus Köln schreibt, und so ist die Reaktion der Wirtschaft wohl nur angemessen, das direkt anschließende Fasten als Gewinnsteigerung immer mehr auszubauen.

Ostern fällt aus
Ostern fällt dieses Jahr aus

Nachdem man es mit Weihnachten nicht allzu schwer hatte, dem „Fest der Geschenke“ die vorangehende Fastenzeit, den Advent, zur Lebkuchen und Weihnachtsmarktsaison umzuinterpretieren und den Verlust der weihnachtlichen Festzeit gewinnbringend mit Silvesterparties und Valentinsgeschenken zu überstehen, bietet sich nun gerade das in puncto Geschenke stark vernachlässigte Ostern an, die Fastenzeit gastronomisch zu begleiten und aufkommende Frühlingsgefühle in einen österlichen Geschenkeinkauf zu überführen.

Zaghaft hatte man ja bereits vor Jahren begonnen, dem allseits beliebten Adventskalender einen Fastenzeit/Osterkalender beizustellen, doch soll neben derartigen Innovationen auch das Traditionelle nicht zu kurz kommen. So wird dem Argument, die Feste verlören mehr und mehr eigenes Profil und alles ginge einzig nur ums Geld, gern mit Hinweis auf die Ursprünge der Feste begegnet: Weihnachten lebe schliesslich vom Winterflair und Ostern vom Frühling; zudem sei man auch sehr bemüht, christlichen Elementen Rechnung zu tragen. So sei es kaum bekannt, dass Ostern das zentrale Fest sei und nicht Weihnachten. In diesem Sinne wolle man durch Osterverkäufe mittelfristig die weihnachtlichen Umsätze übertrumpfen und selbst für Pfingsten gäbe es schon intensive Planungen.

Thod Verfasst von:

Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.